Club zum Schutz der Tiger
Vor wenigen Tagen haben die USA bzw ihr Präsident Donald Trump erklärt, aus dem Pariser Weltklimavertrag auszusteigen. Ein großer Aufschrei ging rund um die Welt. Ja, es stimmt: Staatliche Maßnahmen gegen die Klimaerhitzung (Klimaerwärmung klingt viel zu positiv) können nur dann erfolgreich sein, wenn sie auf möglichst breiter Basis beschlossen und auch umgesetzt werden. Wenn ein Staat wie die USA hier nicht mehr mitmachen will, dann ist dies höchst bedauernswert; gleichzeitig bringt es aber auch Chancen mit sich.
Eine Chance sehe ich darin, dass wir Bürger des blauen Planeten Erde uns unabhängig von der hohen Politik viel mehr mit Natur- und Umweltschutz beschäftigen und dafür auch persönlich einstehen. Wie soll das gehen? Ganz einfach bei mir selbst: Muss ich heuer mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen oder wäre ein Zugfahrt nicht viel spannender/entspannter? Kaufe ich Obst- und Gemüse mit Plastikverpackung oder geht es auch ohne? Woher kommt mein Fleisch, die Eier, die Milch, der Strom? Ist eine Handtasche aus Krokodilleder begehrenswert? Boykottiere ich bewusst Haifischflossensuppe? Gelingt es mir, meine Nachbarin davon abzuhalten, sibirischer Lärche für ihre neue Terrasse zu kaufen? Alles Fragen, die jeder einzelne für sich beantworten und auch verantworten muss! Jede meiner privaten Entscheidungen hat weltweite Auswirkungen. Wenn ich zB sibirische Lärche kaufe, dann kommt dieses Holz mit großer Wahrscheinlichkeit aus nicht nachhaltiger Waldbewirtschaftung. In Sibirien werden Jahr für Jahr riesige Waldflächen aus Profitgründen gerodet. Wer jemals mit der transsibirischen Eisenbahn gen Osten gefahren ist, der kann es bestätigen: In etwa alle zehn Minuten kommt ein Frachtzug entgegen, der vorwiegend aus Holz beladen ist, mit Zieldestination Europa oder China. Auch von der Transsib aus können riesige Rodungsflächen ausgemacht werden. Waldtiere wie Hirsche, Rehe, Wildschweine verlieren ihren Lebensraum; die Populationen sinken massiv; der Tiger hungert und ist zudem ohne Wald schutzlos den Wilderern ausgeliefert. Ein grenzenloser (weltweiter) Kreislauf wird durch eine einzige Investitionsentscheidung in Gang gesetzt.
Genau so wie Umweltverschmutzung an keiner Grenze halt macht, kennt aber auch der Naturschutz keine persönlichen oder staatlichen Grenzen, weshalb im Grunde keiner von uns sagen kann: Gegen die weltweite Naturzerstörung kann ich leider nichts ausrichten.
Widersprüchlicher könnte die Medienberichterstattung rund um den Bestand an freilebenden Tigern nicht sein. Da vermelden zB mehrere Zeitungen in der Zeit vom 10. - 15.04.2016, dass sich die Zahl der wild (besser: frei) lebenden Tiger seit dem Jahre 2010 um fast 700 Tiere erhöht habe und jetzt bei fast 4.000 Tigern liege. Damit habe sich der Bestand in den letzten rund 15 Jahre um rund ein Fünftel erhöht, berichtete beispielsweise die Umweltstiftung WWF und die Tierschutzvereinigung Global Tiger Forum. Anlass dieser weltweiten Bestandserhebung war eine dreitätige Konferenz zum Schutz der Raubkatzen, die vom 12.04. bis 14.04.2016 in der indischen Hauptstadt Neu Delhi stattfand. Dort kamen Minister der 13 Länder zusammen, in denen NOCH Tiger leben oder vermutet werden. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob bei dieser Konferenz auch ein Vertreter Kambodschas dabei war, berichtete doch die AFP (siehe ÖKOStandard vom 07.04.2016, Seite 16), dass “in Kambodscha vor fast zehn Jahren letztmalig ein Tiger gesichtet wurde”, weshalb ”die Raubkatze nun erstmals auch von Naturschützern für ausgestorben erklärt worden ist”. (Einen realistischen Bericht dazu: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2715828/Tiger-Konferenz-in-Neu-Dehli#/beitrag/video/2715828/Tiger-Konferenz-in-Neu-Dehli)
Was soll angesichts dieser diffusen Meldungslage nun stimmen: Geht es dem Tiger nun besser; hat er eine Chance zu überleben? Oder folgen nach Kambodscha die nächsten Staaten und Gebiete (zB Myanmar, Sumatra, Südchina,…) in denen schon jahrzehntelang kein Tiger mehr in freier Wildbahn gesehen wurde? Zudem drängt sich doch die Frage auf, ob nicht Umweltschutzorganisationen ein “geschäftsstrategisches” Interesse haben, die Lage zwar ernst, aber überhaupt nicht hoffnungslos darzustellen. Denn wer darf sich noch Spenden in einem großen Umfang erwarten, wenn dem Spender klar sein muss, dass ohne radikalen Gesinnungswandel der (vor Ort lebenden) Bevölkerung und der (Umweltschutz-)Politik über längere Sicht kein Überleben der größten Raubkatze erhofft werden kann? Leider werde ich immer wieder von dem doch beklemmenden Gefühl geplagt, dass große Umweltschutzorganisationen einfach verpflichtet sind “gute Miene zum bösen Spiel zu machen”, damit ihre Geschäftsgrundlage nicht wegfällt. So erreichte mich - wie so oft - auch am 15.04.2016 ein Spendenaufruf des WWF Österreich, in dem ua verkündet wurde: “Denn wir brauchen Sie auch weiterhin, um unser großes Ziel zu erreichen: den Tigerbestand bis 2022 auf 6.400 Tiere zu verdoppeln.”
Wenn ich aber den WWF kontaktiere, um mehr Klarheit zu gewinnen, dann werde ich im Dunkeln gelassen. So habe ich bis heute auf das unten stehende E-Mail überhaupt keine Reaktion erhalten.
Liebe Leserin, lieber Leser, trotz allen Rückschlägen dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben! Als Tigerfreunde haben wir vielmehr die ehrenvolle Aufgabe, in unserem Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder auf die schwierige Situation des Tigers hinzuweisen und mit unseren - zugegeben - bescheidenen Möglichkeiten auf einen weltweiten Gesinnungswandel hinzuwirken. Denn wer nicht kämpft wie ein Tiger, der hat schon verloren!
“Sehr geehrter Herr Gramling!
Mit Interesse habe ich Ihren WWF-Deutschland-Bericht über “Mehr Amur-Leoparden in Russland” gelesen.
Da wir (= eine kleine Gruppe Tigerschützer) selbst im Winter 2009/2010 den Fernen Osten Russlands besucht haben und uns mit dem Direktor der Naturschutzorganisation http://fundphoenix.org/map/ ausgiebig unterhalten konnten, bin ich schon recht skeptisch, ob es gelingen wird, diesen wunderschönen Amur-Leoparden in freier Wildbahn am Leben zu erhalten. Direktor Brezniuk hat uns damals glaubhaft zu verstehen gegeben, dass der Schutz des Tigers (natürlich auch des Leoparden) von einigen wesentlichen Faktoren abhängt, die allesamt in Menschenhand liegen: a) Einrichtung von tatsächlich auch überwachten Schutzgebieten mit einer entsprechenden Größe (das ist in erster Linie eine politische Frage), b) Bewusstseinsbildung (die ist meines Erachtens in Russland schon vorhanden; überhaupt jedoch nicht in Nordkorea oder China), c) effektive Verfolgung von Wilderern samt entsprechender abschreckender Bestrafung, d) sofortiger Verzicht auf weitere Umweltzerstörung wie Abholzen der letzten Wälder, Pipelinebau mitten durch Tigergebiete,…
Wenn Sie erlauben, stelle ich Ihnen als Experten nachstehende Fragen:
a) Kennen Sie die von uns unterstützte Organisation http://fundphoenix.org/map/?
b) Können Sie uns kurz schildern, wie es derzeit um den Amur-Tiger steht? Neben all den oben bereits geschilderten Problemen soll er jetzt auch noch massiv von der “Hundeseuche” befallen sein - haben Sie hier nähere Informationen?
c) Wie kann abseits von Spendenaufrufen hier im Westen Problembewusstsein für die wirklich brenzlige Lage des Tigers geschaffen werden?
d) Soviel ich mitbekommen habe, hat Präsident Putin vor ein paar Jahren einen großen Tigergipfel aller “Habitatstaaten” des Tigers in St. Petersburg organisiert. Was ist dabei herausgekommen? Wurden aufgrund dieses Gipfels die Schutzmaßnahmen wirklich verstärkt?
e) Können Sie uns nähere Informationen über das Schutzgebiet “Leopardovy” bezüglich Größe, Lage, Zugänglichkeit für Touristen, Überwachungsmodus,… machen?
Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Ihre Antworten (auszugsweise, aber nicht aus dem Zusammenhang gerissen) gerne auf unserer Homepage http://tigerclub.maetzler-webdesign.at/ veröffentlichen.“
Wer kennt den 2001 erschienen Roman “Schiffbruch mit Tiger” des kanadischen Schriftstellers Yann Martel? Nachdem dieses Werk zum Bestseller wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die berührende Geschichte über den Überlebenskampf eines schiffbrüchigen Jungen (Pi) und eines bengalischen Tigers die Kinoleinwand erobert hatte. Zwei Lebewesen, getrieben von Hunger und Panik, müssen sich letztendlich der Koexistenz fügen. Ein sehenswerter Film für Tigerfreunde wie du und ich.
Ort des Diavortrags: Bahnhof Andelsbuch, A-6866 Andelsbuch
Tag: Freitag, 14.10.2011 - Beginn: 19.30 Uhr
Dezember 2009/Jänner 2010: Sechs Bregenzerwälder auf der Reise nach Moskau und weiter nach Irkutsk am Baikalsee, wo sie bei etwa 30 Grad Minus das neue Jahr 2010 begrüßten. Dann ging es mit der Transsibirischen Eisenbahn rund 5.000 km bis Vladivostok am Pazifik. Da auch zwei Mitglieder des Tigerclubs Andelsbuch unter den Weltenbummler waren, durfte natürlich ein Ausflug in die russiga Taiga nicht fehlen, um Aug in Aug mit einem Sibirischen Tiger zu kommunizieren. Bei diesem Diavortrag möchten wir Sie mitnehmen auf eine faszinierende Reise bis ans Ende der Welt. Stellen Sie sich bitte ein auf den ältesten und tiefsten Süßwassersee der Welt, auf sibirische Kälte, auf russische Frauen, auf einen Tiger, aber mehr Wodka und auf unvergessliche Reiseerlebnisse entlang der Transsib.
Als Kontrast zu dieser vergnüglichen Reise wird uns ein Weltkriegsteilnehmer aus Schwarzenberg (Jahrgang 1924) seinen weniger schönen Reisebericht in ein russisches Kriegsgefangenenlager gegen Ende des Jahres 1944 (damals war er gerade 20 Jahre jung) schildern - vorausgesetzt seine Gesundheit macht mit.
Sibirien-Reisegruppe in Kooperation mit dem Tigerclub Andelsbuch.
Da staunten wir alle nicht schlecht, als plötzlich die Probleme des Tigers in den Weltnachrichten thematisiert wurden; ja wir freuten uns sogar, dass sich endlich auf der internationalen Bühne etwas in Richtung ”weltweiter und effektiver Tigerschutz” zu entwickeln begann. Warum der Tiger es schaffte, Nachrichtensendungen und Zeitungsschlagzeilen für wenige Tage zu erobern, kann leidenschaftlich diskutiert werden. Was ist Ihre Meinung?
Fakt ist, dass diese internationale Konferenz auf Einladung des russischen Premierministers Vladimir Putin in St. Petersburg vom 21. - 24.11.2010 unter großer internationaler Beteiligung stattfgefunden hat und dass dort auch eine Deklaration verabschiedet wurde, welche auf der offiziellen “Konferenz-Homepage” veröffentlicht wurde und hier gelesen werden kann: http://eng.tigerforum2010.ru/results/documents/
Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass viele mächtige (Kreml-)Politiker ein zweifelsohne wichtiges Thema dazu benützten, um sich in erster Linie selbst zu präsentieren und vor den Weltmedien eine starke Rolle zu spielen. Um es bildhaft so auszudrücken: Der Tiger als prestigeträchtige Raubkatze muss dafür herhalten, damit Politiker ihren beeindruckenden Auftritt bekommen; ich vermisse aber das Herzblut und die Leidenschaft, die unbedingt nötig ist, um die noch in freier Wildbahn lebenden Tiger wirkungsvoll zu schützen!
Genau aus diesem Grund hat der Tigerclub Andelsbuch seine Freunde in Vladivostok angeschrieben und von Sergei Bereznuk, Direktor des Phoenix Fund, die Antwort bekommen, dass es noch zu früh sei, über irgendwelche konkrete Ergebnisse des ”Tigergipfels” vor Ort berichten zu können. Darum geht es aber: Die beschlossenen Dokumente müssen in den Lebensräumen der Tiger auch ankommen und von den Menschen mitgetragen werden. Von den Verantwortlichen ist eine rasche Umsetzung einzufordern. Und genau hier liegt unsere Aufgabe: Verlassen wir die Schiedsrichterposition, indem wir andere beurteilen oder kritisieren, und ergreifen wir unerschrocken und konsequent Partei für die letzten frei lebenden Tiger! Dazu gehört auch, dass wir genau darauf achten, dass die vereinbarten Maßnahmen und Ziele auch in die Praxis umgesetzt werden - so darf es beispielsweise nicht sein, dass Tigerschutzgebiete im Fernen Osten Russlands wegen der (Be-)Förderung von Öl und Gas massiv beeinträchtigt werden. Berufen wir uns auf die beschlossenen Maßnahmen und erinnern wir Politiker und Funktionäre nachhaltig (auch bei Wahlen) und beständig an ihre Zusagen, damit auf Papier verewigte Beschlüsse nicht zum zahnlosen Tiger mutieren, sondern in der Realität mit hoffnungsfrohem Leben erfüllt werden!
22. Februar 2010 20.40 Uhr, BZ
In diesem “Wildpark” sind 1500 Tiger zusammengepfercht, in verdreckten Käfigen auf rohem Betonboden. Abgemagert, erblindet, mit offenen Wunden warten sie auf den erlösenden Tod. Nein, umgebracht werden sie nicht. Das ist auch in China seit 1989 verboten. Man lässt sie elendig verrecken. Denn die verendeten Tiere sind Rohstoff für begehrte Produkte. Ihre Augen werden zu Mitteln gegen Epilepsie vermanscht, ihre Galle soll Krämpfe stoppen, ihr Penis stärkt die Potenz. Am wertvollsten aber sind Tigerknochen. Für jenen Wein, der lebensverlängernd und gut gegen Rheuma sein soll. Zur Verarbeitung bringt man die Tierleichen in einen 320 Kilometer entfernten, riesigen unterirdischen Komplex. “Ein paar Hundert tote Tiger liegen in unseren Kühltruhen”, sagt stolz eine Angestellte dieses grausamen Unternehmens. Genug für 200 000 Flaschen Tigerwein pro Jahr. Genug für den abscheulichen Handel mit wunderbaren, kostbaren Tieren. Weltweit gibt es nur noch etwa 3200 frei lebende Exemplare dieser extrem bedrohten Tierart. Doch über 5000 Tiger sind wehrlos gefangen in solchen chinesischen Todesfabriken.
Wir, sechs wagemutige Männer aus Andelsbuch, konnten den 25.12.2009 kaum erwarten. An diesem Tag bestiegen wir nachmittags in Dornbirn den Zug und kamen nach einem Umstieg in Wien am 27.12. in der Früh in der russischen Metropole Moskau an. Dieses Sextett setzte sich wie folgt zusammen: Oswald R., der Techniker; Gerhard Sch., der Dolmetscher; Edi J., der Fährtenleser; Josef F., der Alpinist; Helmut K., der Filmer, und Christoph M., der Tiger-Verrückte.
Am 29.12. wollten wir von Moskau nach Irkutsk in Sibirien fliegen. Es schneite mäßig und war recht kalt. Als wir aber im Flugzeug saßen, verging Stunde um Stunde ohne eine Starterlaubnis zu erhalten. Zweimal mussten die Tragflächen enteist werden, bevor es dann endlich doch noch in die Höhe ging. Mit etwa fünf Stunden Verspätung erreichten wir Irkutsk. Was uns hier erwartete, entschädigte uns enorm: Schönstes Winterwetter mit Schnee bei strahlendem Sonnenschein (zu Hause: Regen und Föhn) und “Eisschranktemperaturen” so um die - 25 bis - 30 ° C. Ich kam mir vor wie in einem sibirischen Märchen und dazu noch dieser total faszinierende, fast zugefrorene größte See der Welt (bitte selber im Atlas nachschauen).
Doch dieses Märchen ging weiter: Am 31.12. wollten wir eigentlich frühzeitig zu Bett, da wir am nächsten Morgen mit der Transsibirischen Eisenbahn Richtung Vladivostok weiterreisten; den gebuchten Zug durften wir nicht versäumen, denn sonst verfallen die bereits gekauften Tickets. Aber mit diesem Vorsatz wurde es überhaupt nichts, denn wir verwickelten uns in eine “feucht-fröhliche Oligarchenparty”. Im Zug angekommen, verkrochen wir uns unter die Decke.
Auch die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn war ein unvergessliches Erlebnis. Ein paar Stichwörter: Kontakte, Temperaturschwankungen von sehr heiß (wenn in den Abteilen geheizt wird) bis bitterkalt (in den Übergängen von einem Waggon in den anderen), Wodka, Träumen mit offenen Augen, Geschichten erzählen, Entspannung und Spannung,…
In Khabarovsk kamen wir am Abend des 03.01.2010 an. Diese wunderbare Stadt liegt am beeindruckenden Amur-Strom. Jetzt galt es noch die für nächsten Tag ins Auge gefasste Tiger-Expedition auf Schiene zu bringen. Am 04.01. starteten wir frühmorgens mit einem Taxi und fuhren rund 100 km in die Wildnis. Von der Umwelt- und Naturschutzorganisation Phoenix bekamen wir den Hinweis, dass dort ein großer sibirischer Tiger namens Liuthi in einem Gehege sein Leben fristet, weil ihm in seiner Kindheit die Mutter von Wilderern weggeschossen wurde und er in freier Wildnis leider nicht überleben hätte können. Auch dieser Ausflug war ein “Volltreffer”. Wir fanden diese wunderschöne Raubkatze und erlebten Stunden der Glückseligkeit. Es war für mich wie Himmel auf Erden.
Noch am Abend setzten wir unsere Reise (Expedition?) mit der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Südwest fort. Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr (pünktlichst) kamen wir in Vladivostok am Pazifik an. Hier begrüßte uns “General Eiswind”, der auch die nächsten Tage nicht viel besser wurde. Im Vergleich zum ruhigen Winterwetter in Irkutsk machte uns dieser messerscharfe Wind so sehr zu schaffen, dass wir doch einige Lokalitäten aufsuchen mussten; so z. B. ein deutsches Bierhaus, ein japanisches “Schicki-Micki-Restaurant” oder ein russisches Kaffeehaus.
Am 06.01.2010 (am russischen Weihnachtsfeiertag) waren wir geladene Gäste unserer Partner-Organisation Phoenix. Direktor Sergei Bereznuk und seine sehr kompetente Assistentin Irina gaben uns einen ehrlichen und umfassenden Einblick in die wirklich schwierige Lage der letzten freilebenden Amur-Tiger, deren Zahl sich auch deshalb stetig nach unten entwickelt (derzeit leider weniger als 500), weil der russische Staat zahlreiche Wildhüter eingespart hat und es für die Wilderer somit noch verlockender wird, auf Tigerjagd zu gehen. Wir verweisen auf die anhängende Präsentation (in drei Teilen zu öffnen). Schließlich konnten Helmut und ich guten Gewissens einen Teil unserer Spendengelder, nämlich EUR 800,– und USD 230,–, an diese Natur- und Umweltschutzorganisation in der Hoffnung übergeben, dass die letzten in freier Wildbahn lebenden Tiger vor der totalen Ausrottung vielleicht doch noch verschont werden können.
spendenbestatigung-phoenix-fund.PDF
Als wir am 07.01.2010 den Rückflug in das so weit entfernte Europa antraten, warfen dir nocheinmal einen Blick auf diese unvorstellbar großen Weiten der Mandschurei, Sibiriens, Russlands. Ich frage mich: Ist hier nicht ausreichend Platz für Mensch und Tier?
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